Eine dicke Kröte

2024Eine dicke Kröte

Das wir immer wieder aufgefunde nicht heimische Wildtiere oder blinde Passagiere bei uns aufnehmen, die als Urlaubsmitbringsel im Koffer oder mit Waren in Containern nach Deutschland gelangt sind, ist an und für sich nichts Besonderes. So erreichten uns auch im letzten Jahr z.B. mehrere Skorpione und Geckos.
Etwas ungewöhnlicher war da schon der Fund einer Aga-Kröte im November in einem Wald in der Nähe von Goslar. Diese Krötenart erreicht bis zu 22 cm Körperlänge und gehört damit zu den größten Froschlurchen der Welt. Ursprünglich stammt sie aus Mittel- und Südamerika. Unrühmliche Berühmtheit hat die Aga-Kröte erlangt, weil sie sich in Australien, nachdem sie dort zur Schädlingsbekämpfung angesiedelt wurde, stark vermehrt und als invasiv erwiesen hat. Aufgrund ihrer giftigen Hautdrüsensekrete hat die Kröte nur wenige Fressfeinde und kann sich, da sie ein breites Nahrungsspektrum hat, ungehindert ausbreiten. Das Verschwinden einer Reihe in Australien endemischer Arten wird in direkten Zusammenhang mit der künstlichen Ansiedlung der Aga-Kröte gebracht. Hiervon sind nicht nur Amphibienarten betroffen, sondern beispielsweise auch Schlangen und Warane, die versuchen die Aga-Kröte zu fressen und aufgrund des Hautgiftes verenden.
In der Natur hätte die wärmeliebende Aga-Kröte den kalten Winter nicht überlebt. In der Wildtierstation lebt sie nun sicher in einem warmen Terrarium mit Waldboden, in den sie sich eingräbt und auf Beutetiere wie Schaben lauert. Aufgrund der giftigen Hautsekrete achten wir darauf die Kröte – wenn notwendig – nur mit Handschuhen anzufassen.

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