Die seit Jahren andauernde positive Bestandsentwicklung der Storchenpopulation in Niedersachsen schlägt sich auch in der Zahl der Weißstörche nieder, die in der Wildtierstation zur Pflege aufgenommen werden. Während in früheren Jahren nur einzelne verletze Weißstörche oder aus dem Nest gefallene oder geborgene Jungstörche bei uns eingeliefert wurden, waren es im Jahr 2019 insgesamt 13 Störche und in diesem Jahr bis Ende Juni bereits 15 Störche.
Besonders ans Herz gewachsen sind uns zwei Jungstörche die noch im Ei zu uns gekommen sind. Da eines der Elterntiere verstorben war, hätte der verbliebene Altvogel keine Chance gehabt die Küken gleichzeitig zu hudern und Futter für sie zu suchen. Die zuständigen Storchenbetreuer haben die Eier deswegen geborgen und uns am 21.05.2020 in die Wildtierstation gebracht. Zuerst räumten wir den Eiern wenig Chancen ein, da wir nicht wussten, ob sie durchgängig bebrütet waren und auch der Schlupftermin nicht bekannt war. Trotzdem haben wir sie in eine unserer Brutmaschinen eingelegt und tatsächlich war am 29.05.2020 ein Ei angepickt und am 30.05.2020 hat das erste Storchenküken das Licht der Brutmaschine erblickt. Das jüngere Geschwister schlüpfte zwei Tage später am 01.06.2020. Die Kleinen entwickelten sich sehr gut und machen heute ihre ersten Stehversuche. Dank guter Fürsorge unserer Mitarbeiter sollten sie bis zum August fit für den Abzug in das Winterquartier sein. Vorher können sie gemeinsam mit unseren anderen Jungstörchen die umliegenden Wiesen nach Mäusen und Insekten absuchen. Immer sicher, dass sie bei uns in der Wildtierstation noch eine extra Portion Futter bekommen, solange sie noch nicht voll selbstständig sind.