Derzeit wachen die ersten Igel in Deutschland aus ihrem Winterschlaf auf. „Wann die Igel genau aus ihrem Winterschlafquartier kommen, hängt von der Außentemperatur ab!“, erklärt Karolin Schütte, Tierärztin im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen. Bei länger andauernden Außentemperaturen von um die 10°C werden die Igel langsam wieder munter.
„Das Aufwachen aus dem Winterschlaf kostet viel Energie!“, erklärt die Igelexpertin. Es wäre daher fatal, wenn man durch übereifrige Gartenarbeit die Igel vorzeitig aus dem Winterschlaf weckt oder ihnen sogar das Winterschlafnest zerstört. Deswegen bitten aktion tier e.V. und sein Igelzentrum in Niedersachsen dringend darum, von Gartenarbeiten wie beispielsweise dem Laubharken abzusehen, bis der Frühling wirklich Einzug gehalten hat und alle Igel wieder munter sind. Zudem gehört der Igel zu den besonders geschützten Arten, und es ist nach §44 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten, ihre Ruhestätten zu zerstören.
Bereits Anfang dieses Jahres wurden einige geschwächte und abgemagerte Tiere in das aktion tier Igelzentrum Niedersachsen gebracht. Vermutlich haben die Tiere durch die schwankenden Temperaturen den Winterschlaf schlechter überstanden. Denn Igel werden bei größeren Temperaturdifferenzen häufiger wach und verlieren durch den kräftezehrenden Aufwachprozess zusätzlich an Gewicht.
„Durch den Winterschlaf sind die Fettreserven der Igel ziemlich aufgebraucht!“, berichtet Karolin Schütte. „Die Igel haben dann bis zu 30% des Herbst-Körpergewichtes verloren.“ Für eine kurze Zeit kann man diese geschwächten Tiere im Frühjahr mit einer kleinen Futterstelle (Mischung aus Igeltrockenfutter und hochwertigem Katzenfutter) sowie einer Wasserschale unterstützen.
„Die wenigsten Igel brauchen menschliche Hilfe. Wenn Sie aber einen krank aussehenden oder verletzten Igel antreffen, braucht dieser wahrscheinlich Unterstützung!“, ergänzt die Tierärztin. In einem solchen Notfall wenden Sie sich bitte an Igelexperten wie die des aktion tier Igelzentrums Niedersachsen.